Zandertokker
(Zan)Der Weg zum Zielfisch - Blog

Die 4 Jahreszeiten der Zander

Winter

November - Februar

Die Zander sind jetzt am passivsten. Daher führen hier fast ausschließlich nur noch die Faulenzer Techniker oder Naturköder zum Erfolg.
Sie ruhen nun kompletten in tieferen Bereichen und fressen nur selektiv. Daher zünden zur Zeit größere Köder, da der Zander mit wenig Aufwand eine große Beute gegen den Hunger ergattern kann.
Teilweise kommen die Bisse auch nur, da sie den Eindringling verscheuchen wollen.
Hierbei sollte man beachten die Zander nicht zu heftig zu drillen, da man Ihnen zu der Zeit alles abverlangt.
Typische Spots sind da tiefer Buhnen, oder beruhigte Hafeneinfahrten.

Frühling

März - Mai

Das Wasser erwärmt sich langsam im März, die Fische werden aktiver und bereiten sich auf das Laichgeschäft vor.
Dafür bedarf es natürlich Stärkung um die aufreibende Zeit gut zu überstehen. Durch den Winter sind alle Kraftreserven aufgebraucht.
Der Zander zieht somit nun auch ins flache Wasser, da diese Stellen sich am ehesten erwärmen und sich dort der Jungfisch sammelt.
Zudem sucht er sich schon die ersten Stellen für das Laichgeschäft aus um sich vorzubereiten. Da komm ich doch auch direkt zur richtigen Fragestellung ...

Was ist eigentlich ein "Zanderbock"?

Manche haben vielleicht schon mal davon gehört und andere wiederum noch nicht. Da passend jetzt in einigen Bundesländern die Schonzeit für Zander begonnen hat und in Niedersachsen sogar nur bis zum 30.04. gilt, möchte ich euch den Begriff Zanderbock näher bringen.

Ein Zanderbock ist ein Zandermilchner, der sein Nest verteidigt. Er ist teilweise komplett schwarz eingefärbt, was sein Laichkleid sehr aggressiv erscheinen lässt. Das hat ihn seinen Spitznamen eingebracht. Hauptaugenmerk liegt dort vor allem auf die schwarz eingefärbten Flossen.

Zanderböcke bewachen ihr Nest bis zu zwei Wochen nachdem der Rogen gelegt wurde. Dort wird ohne Gnade alles attackiert, was sich nur irgendwie in der Nähe befindet.
Wer im Mai/Juni also auf einen solchen Zanderbock stößt, sei es als Beifang auf Hecht oder sonst wie, meidet diesen Platz in Rücksicht auf die laichenden Zander.

Wer sie in und kurz vor/nach der Laichzeit befischt und hier sagt "die setzen wir eh wieder zurück" hat vielleicht Glück und kann den Zander schonend zurücksetzen, aber dass der Zander beim Anschlag durch einen Fluchtversuch mit einen Schlag der Schwanzflosse sein Nest fast komplett zerstört, haben die wenigstens im Hinterkopf.

Ich würde generell eine tolerante Schonzeit vom 01.01. - 15.06. vorschlagen. Somit vermeidet man definitiv die Laichzander.
Aber abgesehen von den gesetzlichen Schonzeiten ist es jedem selbst überlassen, diese zu erweitern.

Hier noch ein klassisches Beispielt für einen Zanderbock:

 

Sommer

Juni - August

Jetzt beginnt die erste heiße Phase. Die Zander mit ihrem Laichgeschäft fertig und völlig ausgepowert.
Das Wasser hat mittlerweile die 20 Grad Grenze geknackt und sprudelt nur so voller Leben.
Die ersten Jungfische aus der Frühjahrsbrut - meistens Barsche - sind schon munter am Kreisen und der Zander hat beste Voraussetzungen sich zur stärken und genau das macht er nun auch!
Jetzt gilt es aggressiv zu jiggen und die Ködergröße der Brutfische anzugleichen.
Heiße Tage lassen den Sauerstoffgehalt in den Gewässern sinken, Sprungschichten sind gewichen und die Flachwasserzonen sind nun unsere absoluten Hotspots.
Gerade Nachts mit Wobbler ist jetzt sehr erfolgsversprechend, da sich Nachts die Temperaturen abkühlen und der Zander aktiv an den Steinkanten jagt.
Das heißt natürlich nicht, dass da man nun auf den Gummifisch verzichten muss. Man sollte das Wetter nun genaustens Beobachten, denn kleinste Abkühlungen können für magische Momente sorgen! Sucht tiefe Buhnen oder sauerstoffreiche Gewässerabschnitte auf, dort halten sich die Zander tagsüber auf.
Da die Gewässer meistens sehr klar sind, bringen hier Gummifisch in Barsch- oder Grundeldekor den Erfolg.



Herbst

September - Oktober

 

Die Beutefische sind mittlerweile rasant angewachsen und das muntere Treiben geht weiter. Nun da die Temparaturen wieder fallen und die Nächte länger werden, kann man die Zander fast in allen Tiefen und Tageszeiten fangen. Die ersten Algen fangen an abzusterben und das Wasser wird trüber - perfekte Bedingungen für unsere Räuber.

Hochwasser durch die einsetzenden Regenfälle lassen das Wasser weiter ertrüben und Sauerstoff hineinbringen.

Für mich ist jetzt die perfekte Ködergröße 12,5cm. Hier muss man jetzt zwischen Techniken variieren. Sowohl Faulenzer als auch Jiggen ist erfolgsversprechend. Auch der Wobbler ist nach wie vor ein garant in der Dunkelheit. Je später der Hebst ist desto weiter ziehen sich die Zander wieder in die Tiefe zurück. Dabei müssen auch die Sprungschichten im See wieder beachtet werden. Flache Buhnen die vom Hochwasser geflutet sind, können sich nun zu wahren Zandertreffs entpuppen, ebenso wie Flussmündungen und Hafenbereiche.

 

 
 
 
 
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